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Autor: Mara Reinstein

Die Highlights des Eurovision Song Contest (ESC)

Jede Menge Musik, schrille Outfits, euphorische Fans – der Eurovision Song Contest ist reich an besonderen Eindrücken, Szenen und Begebenheiten. Wir haben 13 von ihnen hier zusammen gestellt. 

Symbolfoto: Eurovision Song Contest mit Violin-Notenschlüssel und Sterne n auf blauem Hintergrund

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©iStockphoto.com / Thomas Faull

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Der Eurovision Song contest, kurz ESC, ist ein spektakulärer Musikwettbewerb, der jährlich mehr als 160 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer weltweit begeistert. 2025 Jahr wird er vom 13. bis 17. Mai live aus Basel übertragen. Der ESC findet traditionell in dem Land statt, das im Vorjahr gewonnen hat: 2024 schaffte es Nemo aus der Schweiz mit dem Song "The Code" auf Platz eins.


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Dieses Jahr treten 37 Länder beim ESC an, der von der Europäischen Rundfunkunion veranstaltet wird. Es gibt insgesamt drei Liveshows: das erste Halbfinale am 13. Mai, das zweite Halbfinale zwei Tage später und schließlich das große Finale am 17. Mai. In manchen Ländern verfolgt fast jeder den ESC, wie etwa in Island. Dort lag die Einschaltquote 2023 bei 98,7 Prozent! 


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Früher wählte eine Jury das Gewinnerlied aus, doch seit 1997 darf auch das Publikum zu Hause mitentscheiden: Fans können per Telefon oder SMS für ihren Favoriten stimmen. Aus dem Televoting und den Jurywertungen jedes Landes setzt sich das Ergebnis zusammen: Die besten Lieder werden mit einem, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, zehn und zwölf Punkten bewertet.


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Heute ist der Eurovision Song Contest glamourös und extravagant. Seine Anfänge waren etwas bescheidener: Beim ersten Wettbewerb 1956 im schweizerischen Lugano nahmen nur Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und die Schweiz teil. Spätere Teilnehmerländer hatten die Anmeldefrist verpasst. Die erste Gewinnerin des Grand Prix Eurovision de la Chanson, wie der Wettbewerb damals hieß, war die Schweizerin Lys Assia.


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Keine andere Band ist so eng mit dem ESC verbunden wie ABBA. 1974 holten Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid mit Waterloo den Sieg für Schweden – und starteten eine beispiellose Weltkarriere. In einer Umfrage in 14 Teilnehmerländern wurde Waterloo zum besten ESC-Beitrag aller Zeiten gekürt.


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Manche ESC-Teilnehmer wurden später zu Weltstars, darunter Julio Iglesias, der 1970 für Spanien antrat. Die italienische Glam-Rock-Band Måneskin gewann 2021 den ESC und wurde zwei Jahre später für einen Grammy nominiert. Und dann gibt es noch die Königin der Balladen: Obwohl Céline Dion aus Kanada stammt, gewann sie 1988 mit "Ne partez pas sans moi" („Geht nicht weg ohne mich“) für die Schweiz.


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In den Anfängen des Eurovision Song Contests durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst entscheiden, in welcher Sprache sie singen. Ab 1966 musste jedoch – mit Ausnahme eines kurzen Zeitraums in den 1970er-Jahren – in den jeweiligen Landessprachen gesungen werden. Diese Regelung wurde erst 1999 wieder aufgehoben – seither sind die meisten Beiträge auf Englisch. Doch es gab auch kreative Ausnahmen: Ein Beitrag aus den Niederlanden und zwei Titel aus Belgien wurden in erfundenen Sprachen gesungen. 


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Anders als der Name vermuten lässt, sind beim Eurovision Song Contest nicht nur europäische Länder vertreten: Qualifizieren kann sich jedes Land, das Mitglied in der Europäischen Rundfunkunion ist, weshalb auch Aserbaidschan, Armenien, Georgien und Israel dabei sind. Eine Ausnahme ist Australien, das seit 2015 mitmachen darf – einfach, weil der ESC dort so beliebt ist.


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Obwohl sich der Eurovision Song Contest als unpolitische Veranstaltung versteht, spielt Weltpolitik schon immer eine Rolle in der Show. Seit dem Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 wurde Russland von der Teilnahme ausgeschlossen; im selben Jahr gewann die ukrainische Band Kalush Orchestra mit dem Song "Stefania". Letztes Jahr wurde die Veranstaltung im schwedischen Malmö von Protesten gegen Israels Teilnahme überschattet. Die israelische Sängerin Eden Golan konnte nur unter hohen Sicherheitsvorkehrungen auftreten.


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Spektakuläre Bühneneffekte und skurrile Kostüme sind beim Eurovision Song Contest mindestens genauso wichtig wie der Gesang. 2015 spielte der Sänger der österreichischen Gruppe The Makemakes an einem Flügel, der nach einer Weile dramatisch in Flammen aufging. Den wohl kreativsten Auftritt legte Finnland 2006 hin: Die Mitglieder der Metalband Lordi performten ihr "Hard Rock Hallelujah" als furchterregende Monster – und gewannen.


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Pannen passieren – auch beim ESC, der live übertragen wird. Vor allem der Siegerpokal hat schon einiges mitgemacht: Als die israelische Sängerin Dana International, Gewinnerin des ESC 1998, den Pokal an die neue Siegerin überreichen wollte, stolperte sie und fiel mit der Trophäe zu Boden. Auch Nemo zertrümmerte 2024 im Freudentaumel versehentlich den Pokal – und brach sich dabei den Daumen.


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Deutschland und der ESC: Dieses Verhältnis könnte man am besten mit „es ist kompliziert“ beschreiben. Bisher gab es nur zwei deutsche Siegerinnen: 1982 holte Nicole mit "Ein bisschen Frieden" den Titel, 2010 gewann die 19-jährige Lena mit "Satellite". Dafür belegte Deutschland gleich neunmal den letzten Platz, dreimal gab es keinen einzigen Punkt. Dennoch gehört Deutschland mit vier zweiten und fünf dritten Plätzen zu den durchschnittlich erfolgreichen ESC-Ländern. 


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Die ESC-Rekordsieger sind Irland und Schweden, die den Contest jeweils siebenmal für sich entschieden haben. Der letzte irische Sieg im Jahr 1996 liegt jedoch schon lange zurück. Aktuell gilt Schweden daher als  das ESC-Land schlechthin. Zuletzt holte  Schweden den Sieg 2023 – mit einem Lied der Sängerin Loreen, die bereits 2012 gewonnen hatte.