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Autor: CKR

Muttertag, ein Festtag für Mamas

Am zweiten Sonntag im Mai ist in Deutschland Muttertag. Der Ehrentag der Mamas hat sich über verschiedene Kulturen und Jahrhunderte hin entwickelt und soll Wertschätzung für die Leistung der Mütter und ihre Rolle in Familie und Gesellschaft zum Ausdruck bringen. 

Mutter und Tochter auf dem Sofa: Die kleine Tochter steht hinter ihrer Mutter, die einen großen, bunten Blumenstrauß in der linken Hand hält.

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©iStockphozos.com / evgenyatamanenko

Zunächst war der Muttertag ein religiöses Fest. Dessen Wurzeln reichen bis in die Antike zurück: Bereits im Alten Ägypten wurde Muttergöttin „Mut“ verehrt. Sie galt als symbolische Mutter und Beschützerin des Pharaos. Auch die antiken Griechen und Römer feierten Feste zu Ehren von Muttergöttinnen. Später, im Mittelalter, gab es in England den sogenannten „Mothering Sunday“, der am vierten Sonntag der Fastenzeit begangen wurde und ursprünglich dazu diente, die „Mutterkirche“ zu ehren. Vermutlich hat König Henry III. ihn eingeführt. Zweifelsfrei geklärt ist dies jedoch nicht. Allmählich entwickelte sich daraus ein Tag, an dem auch die Mütter im biologischen Sinne gefeiert wurden.

Der moderne Muttertag, wie wir ihn heute kennen, entstand allerdings erst im frühen 20. Jahrhundert in den USA. Eine entscheidende Rolle spielte dabei die Amerikanerin Anna Jarvis, die 1907 in Grafton (West Virginia) den ersten offiziellen Muttertag veranstaltete. Eigentlich diente er zunächst nur dazu, an ihre eigene verstorbene Mutter zu erinnern. Einige Jahre später jedoch wurde der Muttertag bereits fast überall in den USA gefeiert, und 1914 erklärte US-Präsident Woodrow Wilson den zweiten Sonntag im Mai zum nationalen Feiertag zu Ehren der Mütter. Diese Tradition verbreitete sich schnell in andere Länder, darunter auch Deutschland.

In Deutschland wurde der Muttertag erstmals 1923 offiziell gefeiert. Die Einführung wurde maßgeblich (und sehr eigennützig) vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber unterstützt, der den Tag als willkommenen Anlass zur Förderung des Blumenverkaufs sah. Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich der Muttertag fest im Kalender.

Bräuche und Traditionen zu Muttertag

Am Muttertag werden Mütter traditionell mit kleinen Aufmerksamkeiten verwöhnt. In vielen Ländern gehören Blumensträuße, selbstgebastelte Karten und Frühstücke im Bett zu den typischen Geschenken. Auch Gedichte und Lieder, die Kinder vortragen, sind beliebte Traditionen. In Deutschland ist es üblich, Müttern mit Blumen – insbesondere roten Rosen oder Nelken – zu danken. Floristen verzeichnen an diesem Tag die höchsten Umsätze des Jahres. Auch Pralinen, Parfums und Wellnessgutscheine gehören zu den klassischen Geschenken. Der Muttertag ist damit nicht nur ein emotionaler, sondern auch ein wirtschaftlich bedeutender Tag.

Muttertag in anderen Ländern 

In Frankreich wird der Muttertag („Fête des Mères“) am letzten Sonntag im Mai gefeiert, es sei denn, dieser fällt mit Pfingsten zusammen – in diesem Fall wird der Muttertag auf den ersten Sonntag im Juni verschoben. Die Ursprünge des französischen Muttertags gehen auf das Jahr 1806 zurück, als Napoleon Bonaparte ein Fest zur Ehrung von Müttern mit vielen Kindern einführen wollte. Allerdings wurde der Muttertag erst nach dem Ersten Weltkrieg populär, als man Mütter ehrte, die besonders viele Kinder großgezogen hatten. 1950 wurde der Muttertag gesetzlich verankert.
Auch in Frankreich basteln die Kinder häufig kleine Geschenke oder Karten für ihre Mütter und es werden Blumensträuße verschenkt. 
Im Gegensatz zu den eher kommerziellen Bräuchen in anderen Ländern steht in Frankreich meist ein gemeinsames Essen im großen Familienkreis im Vordergrund.

In der Schweiz wird der Muttertag - so wie in Deutschland - am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Die Tradition wurde dort in den 1920er-Jahren eingeführt. Typisch für den Schweizer Muttertag sind ebenfalls Blumengeschenke. Hier sind Nelken besonders beliebt. Viele Schweizer Familien organisieren an diesem Tag ein Frühstück oder Mittagessen, bei dem die Mutter verwöhnt wird und von ihren täglichen Aufgaben freigestellt ist. Insbesondere in der Romandie, dem französischsprachigen Teil der Schweiz, sind selbstgemachte Geschenke und Gedichte von Kindern ein wichtiger Bestandteil der Feierlichkeiten. In ländlichen Gegenden wird der Muttertag mitunter noch stärker als Familientag zelebriert. Es ist üblich, gemeinsame Spaziergänge oder Ausflüge zu machen, bei denen die Mutter im Mittelpunkt steht.

Auch viele arabische Länder feiern Muttertag. Dort wird er allerdings meist schon am 21. März begangen, dem offiziellen Frühlingsbeginn. Zu den arabischen Ländern, die Muttertag feiern, gehören unter anderem Ägypten, Irak, Jordanien, Libyen, Libanon, Katar und Syrien.

  

Geschenke zum Muttertag – Klassiker und neue Trends

Traditionell werden Blumen, insbesondere Rosen und Nelken, zum Muttertag verschenkt. In den letzten Jahren haben sich jedoch neue Trends entwickelt. Immer häufiger werden personalisierte Geschenke wie Fotobücher, Schmuck mit Gravur oder selbstgemachte Kosmetik verschenkt. Auch gemeinsame Erlebnisse wie Wellness-Tage, Theaterbesuche oder Kurzurlaube gewinnen an Beliebtheit.
Und welches ist nun das beste Geschenk? Laut Statistik freuen sich Mütter besonders über ungestörte Zeit mit der Familie: Gemeinsame Unternehmungen wie ein gemütliches Frühstück, ein Spaziergang oder ein Ausflug zählen zu den beliebtesten Muttertagsgeschenken.

Wer dem kommerziellen Druck entgehen möchte, kann auf kreative Alternativen setzen. Selbstgemachte Geschenke wie ein handgeschriebener Brief, ein Gutschein für Hausarbeiten oder ein liebevoll zubereitetes Essen sind persönlich und zeigen Wertschätzung auf besondere Weise. Auch nachhaltige Geschenke, wie Spenden im Namen der Mutter oder Pflanzen, die im Garten gepflanzt werden, werden zunehmend beliebter.