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Autor: Angelika

Bezahlen im Alltag – mit Bargeld oder lieber bargeldlos?

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Es gibt Menschen, bei denen nur Girocard und Kreditkarte ins Portemonnaie gehören, und es gibt Menschen, die sich einen Geldbeutel ohne Münzen und Scheine nicht vorstellen können.

Bezahlen im Alltag – mit Bargeld oder lieber bargeldlos?

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©istockfoto.com / pixinoo

Ich zähle zu denen, die pragmatisch beides nutzen – und zwar nicht nur je nach Summe, sondern auch nach Aufenthaltsort. Während ich hierzulande selten ohne Bares aus dem Haus gehe, verlasse ich mich im Ausland komplett auf die kleinen Plastikkarten. 

Unkompliziert, fortschrittlich und entspannt

Geldkarten sind für mich praktischer zu handhaben als Münzen oder Scheine und sie punkten im Fall von Diebstahl oder Missbrauch: Giro- und Kreditkartenkonten lassen sich sperren. Solange PIN und Karte nicht zusammen aufbewahrt werden, muss man nicht einmal Sorge bei Verlust haben. Die Kartenzahlung und damit auch die Automatisierung ist im europäischen Ausland deutlich weiter verbreitet als hierzulande: Ob Mautgebühr an der Autobahn oder Cappuccino im Café, ob Parkticket, Taxi oder der Snack am Imbiss – allerorten braucht man lediglich eine Zahlkarte an ein Lesegerät zu halten und ist im Nu wieder unterwegs. Selbst Kleinstbeträge wie ein paar Cent für den Trockner im Waschsalon entrichtet man dort mit der Girocard. Das ist an Schnelligkeit, Sicherheit und Komfort kaum zu überbieten.

Deutschland, einig Bargeldland? 

Hierzulande heißt es dagegen: Nur Bares ist Wahres. Bargeld ist immer noch das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel in Deutschland. Wer Scheine und Münzen dabei hat, kann davon ausgehen, dass diese immer als Zahlungsmittel angenommen werden. Damit sind wir europaweit eher Exoten: In Skandinavien etwa gibt es bereits „No-Cash“-Geschäfte, die kein Bargeld mehr annehmen. Das umständliche Kramen nach passendem Kleingeld an der Kasse kennt man auch in Italien, Finnland, den Niederlanden, Irland und Belgien kaum noch. Dort werden seit einigen Jahren keine Ein- und Zwei-Cent-Münzen mehr geprägt, sondern alle Preise auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag gerundet.

Mit meiner Vorliebe für Kartenzahlung liege ich durchaus im Trend: Der Anteil an Menschen, die in Deutschland mit Karte oder Handy-App zahlen, steigt kontinuierlich. Zum einen wird vermehrt online gekauft, zum anderen werden Zahlungskarten seit der Corona-Pandemie aus Hygienegründen häufiger eingesetzt. Und nicht zuletzt verfügen inzwischen auch viele kleine Läden über die technischen Geräte, die für Zahlungen mit Kreditkarten, Girokarten oder Smartphone nötig sind, weil ihre Kunden für „Kartenzahlung erst ab 10 Euro“ kein Verständnis mehr haben.

Kartenzahlung ist auf dem Vormarsch

Seit Großbanken eine Filiale nach der anderen schließen und man Bargeld fast nur noch an der Supermarktkasse abheben kann (was mir persönlich zutiefst zuwider ist, aber das ist ein anderes Thema), habe ich gelernt: Man muss nur fragen, ob Kartenzahlung möglich ist! In meiner Stadt klappt es öfter als gedacht, selbst bei Kleinstbeträgen. Auf dem Wochenmarkt beim Einkauf von Obst und Gemüse wird die Plastikkarte akzeptiert, sogar ein paar Brötchen kann ich mit Geldkarte bezahlen. 

Wozu also noch Bargeld?

Abgesehen davon, dass Kartenzahlung noch nicht flächendeckend möglich ist und Barausgaben oft als übersichtlicher wahrgenommen werden, denke ich beispielsweise an festliche Anlässe. Ob Geburtstag oder Hochzeit, Taufe oder Jubiläum: Viele Menschen wünschen sich lieber Geld als Gegenständliches. Auch ich schenke meinem Patenkind regelmäßig ein paar originell gefaltete Scheine. Und so stößt mein Faible für Kartenzahlung an Grenzen, denn diese Geste würden wir beide doch sehr vermissen, gäbe es kein Bargeld mehr.

Foto oben: © istockfoto.com / mediaphotos