Dossier Garten

Autor: Reader's Digest / CKR

Garten im Herbst: Das ist jetzt zu tun

Wenn die Tage kürzer werden, das Licht golden schimmert und die Blätter in allen Farben leuchten, ist es Zeit, den Garten auf den Herbst vorzubereiten. Doch das bedeutet keineswegs nur Aufräumen und Abschied nehmen – der Herbst ist auch eine wichtige Phase für die Vorbereitung des kommenden Gartenjahres. 

Ein Mann schneidet im Herbst mit einer Heckenschere die Hecken in einem Garten

©

©iStockphoto.com / pablo_rodriguez1

In diesem Artikel haben wir kurz zusammen gefasst, welche Pflanzen jetzt noch gesät werden können, wie Beete und Rasen im Herbst richtig gepflegt werden, was beim Gehölzschnitt zu beachten ist, wie man Tiere wie Igel und Insekten unterstützen kann und warum selbst Herbstlaub so wertvoll ist.


Was kann man im Herbst noch säen?
Auch wenn vieles schon abgeerntet ist, kann man im Herbst noch einige Kulturen aussäen – besonders solche, die im Frühjahr früh geerntet werden können. Dazu gehören:

  • Feldsalat – robust und kältetolerant, lässt sich bis in den Winter ernten.
  • Spinat – keimt schnell und wächst bis zum Frost.
  • Winterportulak (Postelein) – ideal für nährstoffarme Böden und gut für die Winterernte.
  • Knoblauch – im Herbst gesteckt, entwickelt er sich über den Winter zu kräftigen Knollen.
  • Frühjahrsblumenzwiebeln wie Tulpen, Krokusse, Narzissen – sie sollten bis spätestens November in die Erde, weil sie die Kältephase brauchen brauchen, um im Frühjahr auszutreiben. 

Wichtig ist, bei der Wahl des Saatguts und der Zwiebeln auf wetterfeste, kältetolerante Sorten zu achten und sie für eine erfolgreiche Keimung in lockere, gut vorbereitete Erde auszubringen.


Die Beete für's kommende Jahr vorbereiten: So geht’s richtig
Damit die Beete im Frühling wieder startklar für den neuen Vegetationszyklus sind, brauchen sie im Herbst entsprechende Pflege. Alte Pflanzenreste, Unkraut und abgestorbene Pflanzenteile sollten entfernt werden, denn sie können Schädlinge oder Krankheiten beherbergen. Eine ideale Vorbereitung des Bodes ist das Einarbeiten von reifem Kompost oder gut verrottetem Mist. Beides gibt dem Boden neue Nährstoffe, die im Frühling gebraucht werden. Wer zusätzlich Gründüngung aussät, tut dem Erdreich zusätzlich Gutes: Die Pflanzen lockern den Boden, schützen ihn vor Erosion und verbessern die Bodenstruktur. Ideal dafür sind Phacelia, Senf oder Winterroggen. Ist der Boden gut vorbereitet, kann er gemulcht werden: Mit Laub, Stroh oder Rasenschnitt bedeckt, bleibt der Boden warm und die wertvollen Mikroorganismen auch in der kalten jahreszeit aktiv.

 

Rasenpflege im Herbst
Ein gesunder Rasen startet besser ins neue Jahr. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt für das Entfernen von Laub, das den Rasen sonst ersticken und Moosbildung fördern kann. Ein kaliumbetonter Rasendünger, der im Herbst aufgebracht wird, stärkt die Zellstruktur und Frostresistenz der Gräser. Bei Bedarf, besonders bei starker, kann ein leichtes Vertikutieren dem Rasen helfen, wieder dichter und grüner zu wachsen. Allerdings sollte man nicht zu spät im Jahr vertikutieren, sonst kann sich der Rasen nicht ausreichend davon erholen. Zum letzten Mal gemäht werden sollte der Rasen spätestens Mitte Oktober und zwar nicht kürzer als etwa 5 cm Höhe.

 

Gehölzschnitt im Herbst – was ist erlaubt?
Ziersträucher und Hecken dürfen erst nach dem 1. Oktober leicht zurückgeschnitten werden. Der radikale Rückschnitt ist laut Bundesnaturschutzgesetz vom 1. März bis 30. September zum Schutz brütender Vögel verboten. Bei Obstbäumen genügt ein leichter Rückschnitt im Herbst ist möglich, der Hauptschnitt erfolgt aber besser im Spätwinter. Beerensträucher (z. B. Himbeeren oder Johannisbeeren) wachsen im Frühling besser und bilden mehr neue Triebe, wenn abgetragene Ruten (Himbeeren) und alte Triebe, die mit Flechten bewachsen sind (Johannisbeeren) entfernt werden .

 

Wohin mit dem Herbstlaub?
Laub ist kein Abfall – sondern wertvoller Rohstoff. LIegt es auf dem Rasen, kann es schimmeln und die darunter liegende Rasenfläche schädigen. Daher sollte es regelmäßig entfernt werden. Auf Beeten hingegen schützt Laub von Obstbäumen und ungiftigen Laubbäumen als Mulchschicht den Boden und versorgt ihn mit Humus. Alternativ wandert es auf den Kompost, wo es im Laufe der Zeit zu humusreicher Erde verrottet. Für besser durchmischten Kompost empfiehlt es sich, etwas Rasenschnitt oder Küchenabfälle unterzumischen. 
Alternativ können Gartenbesitzer das Laub in einer ruhigen Ecke des Gartens zu einem großen Haufen aufschichten, in dem Igel, Insekten oder Amphibien dann einen idealen Platz zum Überwintern finden!

Igelburg, Insekten & Co
In einem gesunden Garten leben eine Menge kleine Gartenbewohner, wie Igel, Amphibien und eine Vielzahl von Insekten, die jedes Jahr auf Neue einen geschützten Platz zum Überwintern finden müssen. Freundliche Gartenbesitzer helfen ihnen dabei, indem sie z.B. Igelburgen aufschichten: Darunter versteht man einen Haufen aus Ästen, Laub und ein paar Ziegelsteinen als Unterschlupf für Igel. Laub- und Reisighaufen an ruhigen, schattigen Stellen im Garten helfen auch Amphibien, Insekten und anderen Kleintieren, durch den Winter zu kommen.
Insekten richten sich für die Winterruhe auch gerne in Resten von Stauden ein. Deren vertrocknete Stängel werden von Wildbienen sehr geschätzt. Für die Winterruhe müssen Insektenhotels gereinigt oder neu befüllt werden, ansonsten nisten sich winzige Milben und andere Schädlinge ein, die den ruhenden Insekten schaden. 

Gartenmöbel im Herbst pflegen
Bevor Frost und Feuchtigkeit Schäden anrichten, sollten die Holzmöbel mit milder Seifenlauge gereinigt werden. Bei starken Verwitterungen können sich auch leicht angeshcliffen werden, bevor im zweiten Schritt ein geeignetes Pflegeöl aufgepinselt wird. Es empfiehlt sich, Metallmöbel auf Roststellen zu prüfen und diese ausbessern, z.B. mit Rostumwandler und neuer Lackierung. Danach sollten die Gartenmöbel idealerweise trocken und frostfrei lagern. Wer keinen Platz im Keller oder im GArtenhaus frei hat, kann alternativ wetterfeste Schutzhüllen verwenden.