Unkraut & Schädlinge: Spritzmittel anwenden
Wenn das Absammeln, Vertreiben oder andere Pflanzen zur Verhinderung von Schädlingen keine Wirkung zeigt, greifen manche Gartenbesitzer zu Spritzmitteln. Die gibt es auf Basis natürlicher Grundstoffe oder in synthetischer Form.

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Wenn Pestizide und Fungizide sinnvoll angewendet werden, sparen Sie Zeit und Geld. Stellen Sie fest, wo das Problem liegt und prüfen Sie die Angaben auf den Packungen. Dann kommt es darauf an, das Spritzmittel rechtzeitig und effizient einzusetzen. Es existieren zahlreiche gebrauchsfertige Spritzmittel verwenden, die jedoch oft noch unbedingt gemäß der Gebrauchsanweisung verdünnt werden müssen.
Spritzmittel, die auf Basis natürlicher Grundstoffe – Seife, Pflanzenextrakte, Schwefel und Sonnenblumenöl – hergestellt werden, bieten sich für Gärtner an, die keine synthetisch hergestellten Spritzmittel in ihrem Garten verwenden möchten. Die meisten dieser biologischen Mittel sind Kontaktgifte, die nur wirken, wenn sie in direkten Kontakt mit dem Schädling kommen. Sprühen Sie die gesamte Pflanze gründlich und, falls erforderlich, auch mehrmals ein.
Synthetische Spritzmittel helfen gegen bösartige Schädlinge und Krankheiten wie Dickmaulrüssler und Apfelschorf. Während manche Spritzmittel Kontaktgifte sind, wirken andere „systemisch“: Sie werden von der Pflanze aufgenommen und töten Schädlinge, die Blätter fressen oder Saft saugen wollen. Daher helfen sie auch gegen Schädlinge mit schützenden Hüllen, beispielsweise Schildläuse. Da systemische Insektizide wochenlang wirksam bleiben, muss man nicht so oft spritzen. Bei essbaren Pflanzen muss genau darauf geachtet werden, dass zwischen Spritzen und Ernte ausreichend viel Zeit liegt.
Spritzmittel sicher anwenden
Gartenchemikalien wurden ausgiebig auf ihre Wirksamkeit getestet, aber auch um Sicherheit für Wildtiere, Gartenbenutzer und die Umwelt zu gewährleisten. Dennoch muss man einen gewissen Sicherheitsstandard einhalten. Tragen Sie Handschuhe und waschen Sie sich anschließend gründlich die Hände, befolgen Sie die Packungsangaben und halten Sie sorgfältig alle Vorschriften ein. Organische Mittel zerfallen zwar meist schneller, schädigen aber Nützlinge genauso wie Schadinsekten.
Schnelle Reaktion und sparsamer Gebrauch der Spritzmittel:
Reagieren Sie beim ersten Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten, sodass Sie möglichst wenige Pflanzen behandeln müssen. Fungizide können eine bestehende Infektion nicht mehr beseitigen – sie wirken vorbeugend. Nach dem Spritzen von Fungiziden nimmt die Ausbreitung der Pilze zwar ab, das Grundproblem bleibt aber bestehen. Im Idealfall werden Fungizide daher vor den ersten Anzeichen gespritzt.
Bienenschutz
Da Bienen am Abend seltener aktiv sind, sollten Sie möglichst abends spritzen. Die Abendkühle verhindert außerdem, dass die Spritzmittel verdunsten, bevor die wirksamen Inhaltsstoffe von den Pflanzen aufgenommen werden. Spritzen Sie niemals an einem windigen Tag, wenn das Mittel auf andere Pflanzen geweht werden könnte, und auch niemals auf offene Blüten.
Natürliche Mittel gegen Schädlinge
Für den Biogarten stehen mehrere Alternativen zu chemischen Spritzmitteln zur Verfügung, die gegen Schädlinge und Pilze wirken. Sie sind ungefährlich für Nutzpflanzen, Kinder und Haustiere, wenn man sich an die Herstellerangaben hält. Da sie Fische und Amphibien schädigen, sollten sie jedoch nicht in der Umgebung von Teichen eingesetzt werden.
Seifen & Fettsäuren
Spritzmittel aus Seifenlauge gelten traditionell als gutes Mittel gegen kleine Insekten wie Blattläuse oder Weiße Fliegen. Inzwischen sind Insektenseifen und Fettsäuren auf dem Markt, die noch wirkungsvoller gegen Blattläuse, Weiße Fliegen, Thripse, Schildläuse, Zwergzikaden und Rote Spinne (Spinnmilbe) eingesetzt werden. Man bekommt sie sowohl als gebrauchsfertige Lösungen als auch in konzentrierter Form (zum Verdünnen ist weiches Wasser besser geeignet als hartes).
Pflanzenöle & Extrakte
Produkte aus Sonnenblumen- und Rapsöl verstopfen die Atemporen kleiner Insekten wie Blattläuse, Weiße Fliegen, Thripse, Schildläuse und Rote Spinnmilben, ohne Bienen und Marienkäfern zu schaden. Gegen Blattlauseier, die auf Obstbäumen und Sträuchern überwintern, helfen Waschungen mit Öl. Pyrethrum ist ein Wirkstoff, der aus Tanacetum cinerariifolium isoliert wird. Er wirkt gegen Weiße Fliegen, kleine Schmetterlingsraupen, Blattläuse, Thripse, Zwergzikaden, Blindwanzen, Ameisen und einige Käfer.
Staub & Pulver
Früher wurde Schwefel großzügig eingesetzt, weil er Echten Mehltau und Blattfleckenkrankheit auf Obst, Blumen und Gemüse wirkungsvoll bekämpfte. Schwefel wird noch immer als „Bordeauxbrühe“ (Kupfersulfatlösung) angeboten. Auch Kupferoxychlorid wird als Pulver gegen Gemüse- und Obstkrankheiten wie Kräuselkrankheit, Kartoffelfäule und Braunfäule bei Tomaten verwendet. Pyrethrumpulver wird im Zerstäuber gegen Ameisennester und -straßen eingesetzt.