Dossier Ostern

Autor: Reader's Digest - did

Wieso gehört das Ei zu Ostern?

An Ostern steht das Ei im Mittelpunkt der volkstümlichen Tradition...

 

© iStockphoto.com/Choreograph

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Dann wird es in bunte Gewänder gekleidet, gefärbt, kunstvoll verziert oder von Kinderhänden liebevoll bemalt. Es will versteckt und gefunden, verschenkt und gegessen werden. Es wird ausgeblasen und aufgehängt.

Dieser bis heute gepflegte Brauch hat verschiedene Ursprünge: Das Ei ist sowohl Fruchtbarkeits-Symbol als auch Symbol der Auferstehung Christi. Im 12. Jahrhundert wurden Eier zum ersten Mal von der Kirche geweiht. Ein Küken, das aus dem Ei herausschlüpft, ist auch ein Bild für Jesus Christus, der den Stein von seinem Grab wegschiebt.

Ganz praktische Gründe hatte es früher, zur 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern , die vielen Eier der im Frühjahr besonders legefreudigen Hennen durch Hartkochen haltbar zu machen. Nach den Fastenvorschriften durften in der Karwoche keine Eier gegessen werden. Aber das interessierte die Hennen wenig. Sie legten weiterhin ihre Eier. Also beschloss man, die in der Karwoche gelegten Eier zu bemalen, um sie von den normalen „Jahres-Eiern“ unterscheiden zu können. Danach wurden sie bei der österlichen Speiseweihe gesegnet, verschenkt und gegessen.

Die Kunst, Eier zu bemalen wurde immer beliebter. Vor allem in Osteuropa ist sie auch heute noch sehr verbreitet. Besonders bekannt sind die bemalten Ostereier der Sorben. Typische Techniken sind Kratz- und Ätztechnik, häufig werden sie auch gebatikt. Erstmals wurden bunte sorbische Ostereier im Jahr 1717 erwähnt.

Der Sprachgebrauch nennt ein unbefriedigendes Ergebnis „nicht gerade das Gelbe vom Ei“, während das „Ei des Kolumbus“ eine verblüffend einfache Lösung für ein unlösbar scheinendes Problem umschreibt. Wer „wie aus dem Ei gepellt“ ist, sieht besonders proper aus. Ein Mann unter Frauen ist der Hahn im Korb, was ihn zum Gockeln animiert, über Frauen wird oft gelästert, dass sie gackern wie die Hühner, und der Jüngste ist stets das „Küken“. Eier als Begriff und Speise sind in unserem Leben und Sprachgebraucht allgegenwärtig.

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