Nikolausbräuche und Nikolaushelfer in anderen Ländern
Vor allem die Kinder freuen sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Nikolausabend und Nikolaustag. Dann erhalten sie kleine Geschenke Doch wie ist das in anderen Ländern?
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In Spanien beispielsweise führen Kinder am 6. Dezember a Nikolaus-Spiel auf. Es geht auf eine alte Wunderlegende zurück: Nikolaus erweckt drei Kinder, die von einem bösen Mann getötet worden waren, wieder zum Leben.
In der Slowakei hingegen dürfen sich die braven Kinder auf Süßigkeiten freuen, die sie in den am Vorabend aufgestellten Stiefeln finden, während der Nikolaus denjenigen, die nicht artig waren nur eine Zwiebel oder ein Stück Kohle mitbringt.
Sinterklaas in den Niederlanden
In den Niederlanden ist das Nikolausfest eine Riesenfete für Groß und Klein – und zwar schon etwa drei Wochen vor dem 5. Dezember. Sinterklaas – so heißt der Nikoluas in den Niederlanden – kommt dazu mit dem Boot aus Spanien angefahren, wo er den Rest des Jahres lebt. Warum er dort wohnt und er per Boot gefahren kommt, kann eigentlich niemand so beantworten. Ist eben so. Jedes Jahr legen er und seine Helfertruppe, die schwarzen Peter, in einem anderen niederländischen Hafen an. Dann reitet er auf seinem Pferd in einer großen Parade durch die Stadt und die schwarzen Peter verteilen Süßigkeiten und Mandarinen. Diese Parade kann einige Stunden dauern und fühlt sich an wie ein großes Volksfest. Das eigentliche Nikolausfest am 5. Dezember wird im Familienkreis mit einem Essen, Geschenken, Liedern und Gedichten gefeiert.
In den drei Wochen zwischen seiner Ankunft im Hafen und dem Nikolausabend wohnen der Nikolaus und seine schwarzen Peter an einem geheimen Ort, dem Pietenhius.
Nikolaus in Frankreich
In Frankreich hingegen ist der Nikolausabend keine so große Sache. Nur im Elsass und in Lothringen füllt Saint Nicolas am Nikolaustag die Stiefel der Kinder. Begleitet wird er dort von einem Knecht Ruprecht, der entweder Hans Trapp, oder Père Fouettard genannt wird. Der Name Père Fouettard ist ziemlich gruselig, denn er bedeutet: „Vater (Aus)Peitscher“. Kein Wunder, dass die Kinder sich vor diesem Nikolaus-Helfer fürchten.
Knecht Ruprecht
In Deutschland ist Knecht Ruprecht der unheimliche Begleiter des freundlichen Nikolaus. Er bestraft die unartigen Kinder, aber heutzutage glücklicherweise nur mit Worten oder angedeuteten Gesten. Eine geschichtlich nachweisbare Person liegt der Gestalt des Knecht Ruprecht nicht zugrunde. Erst das Christentum hat ihn eingeführt. Manche Forscher vermuten, dass er auf eine vorchristliche nächtliche Spukgestalt zurückgeht. Ihn zum treuen Helfer des freundlichen Nikolaus zu machen, sollte ihn weniger gruselig erscheinen lassen.
Aschenklass, Pelznickel und Krampus
In einigen deutschsprachigen Regionen hat der Nikolaus weitere Helfer, die ihre Wurzeln in vorchristlicher Zeit haben. Sie necken und erschrecken Kinder und Erwachsene in verschiedenen Verkleidungen. Ihre Namen sind Aschenklaas, Pelznickel, Hans Mudd im Linksrheinischen, Hans Trapp im Elsass, der Kaubauf in Bayern und der Krampus. Der Krampus tritt im Alpenraum, besonders aber in Österreich, als Helfer des Nikolaus auf. Er trägt ein Pelzkostüm und eine gruselige, teils mit Hörnern besetzte Maske und sieht regelrecht diabolisch aus. Als Gegenpol zum Krampus hat der Nikolaus daher zusätzlich oft seine liebenswerten Engel dabei.
In der Gegend um Berchtesgaden gibt es zudem die Strohmänner, die in Thüringen auch Buttenmänner heißen. Das sind Begleiter des heiligen Nikolaus, die mit Stroh vermummt sind und Masken tragen.





