Die wichtigsten ätherischen Öle: Wacholder
Wacholderöl wird aus einem immergrünen Strauch mit dunkelgrünen nadelförmigen Blättern und schwarzblauen Beeren gewonnen. Es dient als Antiseptikum bei Harnwegsinfekten sowie zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, Muskelbeschwerden, Rheuma und Arthritis.

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Haupteigenschaften
- adstringierend
- antirheumatisch
- beruhigend
- harntreibend
- krampflösend
- kreislaufstimulierend
- schmerzstillend
Traditionelles Heilmittel
Seit Jahrhunderten wird Wacholder als Duftstoff wie als Heilmittel geschätzt. Er war Bestandteil des beliebten Balanosöls, einem populären Parfüm im alten Rom. Auch in der Küche kennt man ihn schon lange, nicht zuletzt als Aromastoff für Gin, der dem Wacholder seinen Namen verdankt (abgeleitet von der französischen Bezeichnung genévrier). In Arzneimitteln, z. B. Laxativen, und in Hygieneartikeln findet der Wacholder ebenfalls Anwendung.
Steckbrief
Wacholderöl wird durch Wasserdampfdestillation aus den unfermentierten Beeren der Pflanze gewonnen. Eine minderwertigere Variante stellt man aus den Blättern und dem Holz des Strauches her; sie ist für die Aromatherapie nicht geeignet. Das kräftige, belebende, holzige, balsamische, würzige Aroma der weißen bis blassgelben Essenz erinnert an Pfeffer und Kiefernnadeln.
Anwendung und Wirkung
Von allen Essenzen hat Wacholder die stärkste harntreibende, reinigende und entgiftende Wirkung. Er empfiehlt sich daher immer dann, wenn der Körper die Ausscheidung von Abfallprodukten und Flüssigkeiten beschleunigen muss, etwa bei Völlegefühl, Fettleibigkeit, PMS, Cellulite, Arthritis und Rheuma, Gicht, Husten, Erkältung, Grippe und Brustinfekten, Muskelschmerzen sowie Verstauchungen und Zerrungen.
Auf der gleichen Linie liegen langsam abklingende Hautbeschwerden, die durch im Körper angesammelte Schlacken oder Darmträgheit verursacht werden, beispielsweise Allergien, Akne oder Furunkel.
Wacholder ist auch ein Appetitanreger, was u. a. der AperitifKlassiker Gin Tonic beweist. In Form des Öls hilft er gegen Appetitlosigkeit und eine träge Verdauung.
Die Pflanze steht in engem Bezug zum Urogenitalsystem und ist darum ein wichtiger Bestandteil von Inhalationen, Badezusätzen, Massagemischungen und Kompressen bei Blasenentzündungen, Nierenund Harnwegsinfektionen, unregelmäßigen, schmerzhaften oder ausbleibenden Monatsblutungen, schlechtem Harnfluss, Genitalwarzen, Scheidenausfluss und Harnverhalten infolge einer vergrößerten Prostata.
Wegen ihres stark adstringierenden Effekts eignet sich die Essenz für Gesichtswässer gegen fettige Haut und für Sitzbäder, Kompressen und Spülungen gegen Hämorrhoiden.
Geist und Seele
Vom Wacholder heißt es, er kläre gerade in besonders schwierigen Situationen den Geist und stimuliere und fokussiere die Gedanken. Psychoemotional wirkt er reinigend und heilend auf Geist und Seele. Die Essenz kann helfen, die Entschlusskraft zu stärken sowie Lebensfreude und Optimismus zu fördern. In Zeiten großer Erschöpfung, die durch Ängste verursacht ist, hilft sie, den Mut nicht zu verlieren – ebenso bei stressbedingten Beschwerden wie Prüfungsangst, Unsicherheit und Furcht, aber auch bei der Genesung von einer Krankheit.
Achtung: Das Öl stimuliert die Gebärmutter, darum keinesfalls während der Schwangerschaft anwenden. Auch für Nierenpatienten nicht geeignet. Bei empfindlicher Haut kann die Essenz Irritationen auslösen, daher zuvor auf Verträglichkeit testen.